Baustellenampel on tour

Wenn man in Mecklenburg-Vorpommern eine Baustellenampel in die Schaufel vom Radlader stellt und damit langsam losfährt, fahren alle Autofahrer langsam hinter der roten Ampel her. Im Grunde war das der moderne Rattenfänger von Hameln, nur nicht in Hameln… und er hatte keine Flöte, sondern besagte eine Baustellenampel, die den Job der Flöte allerdings offensichtlich leidlich erfüllte.

Ich kann doch nicht die einzige sein, die das lustig findet?

Wer steht denn da?

Neulich – neulich waren wir unterwegs und Cindy war allein zu Hause. Na – nicht ganz allein. Sie hatte die Hunde und die Ponys um sich herum. Da kam ein Anruf von ihr: Da steht einer auf dem Hof.

Die Dinge passieren tatsächlich noch. Da gibt es keine WhatsApp, keine SMS und nicht einmal ein Anruf. Da steht plötzlich jemand auf dem Hof. Und da so ein Hof nur vielleicht eine Klingel hat, die mit ein bisschen Glück den Hofhund dazu animiert zu bellen, steht man auf dem Hof. Die Eingangstür ist selbstverständlich verschlossen. Doch man kann ja mal hinten gucken gehen. Der Hof ist groß, da ist der Inhaber mitunter schwer zu finden.

Menschen, die ohne Ankündigung auf dem Hof stehen, werden immer seltener. Die Alten beklagen manchmal, dass sie keinen Besuch bekommen. Und die Jüngeren mögen keine Überraschungsbesuche machen oder erhalten. Mit der modernen Technik in der Hosentasche ist man überall erreichbar. Da braucht es nicht einmal mehr einen Klingelknopf. Ich hatte auch schon mal den Hinweis, dass ich die Klingel gar nicht verwenden brauche. Sie wäre abgeschaltet. Geklingelt wird heutzutage mit einem Anruf auf dem Smartphone.

Irgendwie war es manchmal auch ganz schön, wenn jemand auf dem Hof stand. Es sei denn die wollten einem eine Religion erklären, oder ein Zeitungsabo verkaufen. Heutzutage ist eigentlich nur noch der Postbote ein Überraschungsgast, wenn man vorher die Uhrzeit der geplanten Paketübergabe nicht getrackt hat.

Nur die Besitzer von Hofhunden – die hatten schon immer keinen Besuch.

Der neue heiße Scheiß

„Nitril ist voll gut!!“ – „Ja, Lack, Leder, Latex, Gummi, Jute, Stahlbeton und Nitril. Nitril ist jetzt der neue heiße Scheiß!“ – „Wenn uns hier einer hört…“

Kein Problem, Tinki. Uns muss hier niemand hören. Ich weiß, dass wir hier auf dem Dorf sind und niemand mitbekommt, was wir hier für einen Blödsinn reden und machen. Aber ich habe vorgesorgt. Wir sind im Zeitalter der modernen Technologie angekommen: Was früher zwischen Stall und Acker ungehört verhallte oder spätestens am Ortsausgangsschild nicht weitererzählt wurde, kann jetzt für immer im Internet stehen, weil jeder Dulli ’n Blog hat. Oder’n Podcast. Oder beides.

Wir auch. Willkommen auf Mondscheintomate.

Das Brett

Viele Leute sagen, dass man auf dem Dorf weiß, wo welcher frei herumlaufende Hund hingehört oder zu welcher Familie welches Kind gehört. Das ist tatsächlich auch alles richtig, aber neulich erlebte ich eine völlig neue Dimension von „Dorfleben“: Aus vorerst unklaren Gründen lag ein Brett auf der Straße.

Nachdem man aber auf dem Dorf auch weiß, auf welchen Hof welches Brett gehört, konnte ich es wohlbehalten zurück nach Hause bringen.

PS: Mondscheintomate gibt es heute seit genau vier Jahren und es passieren nach wie vor Dinge, die man hier mal zum Besten geben kann… wer hätte das gedacht?

… die zünden einfach dreimal im Jahr was an und dann kommen da alle hin.

Das Thema: Wie man im ländlichen Raum Leute zusammenbringt.

„Also bei uns ist da zum Beispiel unter anderem die Feuerwehr für zuständig… die zünden einfach dreimal im Jahr was an und dann kommen da alle hin.“

Ungläubige Blicke.

„Jaha, einmal zum Osterfeuer, dann zum Herbstfeuer…“

„… und dann zum Tannenbaumverbrennen!“

So sieht’s nämlich aus.

Der Waschbeckenstöpsel

Nachdem ich mich trotz meines Akademikerdaseins zu blöd für das soziale Netzwerk mit der Zeichenbeschränkung und dem Vogel fühle, es aber wiederum Dinge gibt, die eigentlich keinen „richtigen“ Blogpost wert, aber trotzdem zu schade zum Vergessen sind: Herzlich willkommen in der neuen Kategorie „kurzgebloggt“!

Was mich konkret zu der Tat mit der neuen Kategorie trieb? Wie sie bereits selbst erwähnte, rezensiert Tinki ja mit Hingabe irgendwelche Produkte, die es online käuflich zu erwerben gibt. Bisweilen spielen sich dazu zumindest in meinem Kopf groteske Szenen ab… neulich zum Beispiel bot Tinki mir in diesem Zusammenhang einen Waschbeckenstöpsel an.

Im Ernst – was willste dazu denn für ’ne Bewertung schreiben?

„Der Stöpsel stöpselt ganz hervorragend – im Grunde dichtet er nicht viel schlechter, als Johann Wolfgang von Goethe. Auch optisch ist dieser Ausbund ostasiatischer Qualitätsproduktion ein Gedicht!

Meine Bewertung lautet: 100 Sterne mit Glitzer! Gerne wieder!“

Ich weiß ja nicht…