Der ländliche Raum ist prädestiniert für Tierhaltung. Tatsächlich ziehen viele Menschen ins Dorf, damit sie sich Tiere halten können. Und auch wenn sie noch nie in ihrem Leben selbst ein Tier hatten, schaffen sie sich Hühner, Katzen oder sogar ein Schaf an.
Das häufigste Tier ist jedoch ein Hund. Früher hatte auf dem Dorf jeder einen Hund. Das war nicht nur reine Tierliebe. Der Hund hatte hauptsächlich die Aufgabe den Hof zu bewachen. Wo man in der Stadt hofft, dass der Nachbar abschreckend wirkt, ist es auf dem Land der bellende Hund. Im Wandel der Zeit sind Türen und Schlösser moderner geworden und Hunde in der Haltung aufwändiger. Hatte man früher keinen Zaun, so wurde der Hund an die Kette gelegt. Es war auch üblich den Hofhund in den Zwinger zu setzen, wenn man Besuch bekam. Die Hunde waren eher unfreundlich, groß und wenig erzogen. Dafür traute sich niemand auf den Hof, wenn der Hund vor einem stand. Heute braucht ein Hund Spezialfutter, er muss an der Leine gehen können, er soll im Haus mitwohnen und Freund von Feind unterscheiden können.
Ich denke nicht, dass die Hunde gerade letzteres so wirklich begreifen. Es ist immer noch so, dass der Hund ins Zimmer gesperrt wird, wenn Besuch kommt. Dieser Hund bewacht das Grundstück vermutlich sehr gut. Oder die Haustür und das Hoftor werden abgeschlossen, weil der Hund sich über jeden Besuch freut. Und auch den letzten Dorfbewohner sieht man heute mit seinem Hund an der Leine spazieren gehen. Die freilaufenden DoKö (Dorfköter) sieht man kaum noch. Und wenn doch, dann kurz darauf den Nachbarn, der seinen Hund sucht. Dafür sind die Zäune höher geworden, es sei denn, der Bewohner hat keinen Hund.
Ich finde diesen Wandel durchaus begrüßenswert. Und doch habe ich die natürlich Alarmanlage etwas vermisst. Aber der neue Hund ist ein Schäferhund: er ist groß, schlecht erzogen und wir haben einen Zaun gebaut.