Fixtermin

Auf dem Dorf ist man ja nicht ganz weit weg vom normalen Leben. Eben eigentlich nur ein bisschen. Also so kommt es mir vor. Wir fahren in den Discounter zum Einkaufen, haben Telefon und hier tatsächlich auch Internet (schneller als in so mancher Großstadt übrigens). Es gibt Nachbarn mit denen man gut kann und solche, die man eigentlich gar nicht kennt, vor allem, wenn sie noch nicht so lange hier wohnen.

Und es gibt – jedenfalls, wenn man Amazon glauben darf, die Belieferung am nächsten Tag. Da gab es sogar mal eine Werbung mit Gummistiefeln dazu. Also so etwas braucht man ja eigentlich nur auf dem Land am nächsten Tag. Tatsächlich klappt das manchmal auch. Nur ich frage mich ernsthaft, was denn so dringend sein kann, dass man es am nächsten Tag unbedingt braucht. Hier auf dem Dorf ist man üblicherweise so ausgestattet, dass der nächste Besuch in der Stadt auch problemlos auf nächste Woche oder den nächsten Monat verschoben werden kann. Eine Gefriertruhe, ein großer Kühlschrank (besser zwei), eine Speisekammer, Brennholz, einige Batterien und einen Kanister Diesel hat man immer stehen. Was könnte also so dringend sein, dass es am nächsten Tag unbedingt da sein muss?

Wenn also meine Ware am nächsten Tag angeliefert wird. Brauche ich das wirklich? Dann doch schon eher den Fixtermin. Wohnen auf dem Land bringt ja in den meisten Fällen, arbeiten in der Stadt mit sich. Anders gesagt: Man ist nicht unbedingt zu Hause. Ich selbst habe das Glück, meine Arbeit vor der Haustür zu haben, aber damit bin ich die Ausnahme. Und damit bin ich die „kleine Poststation“ in der Straße. Ich nehme Pakete, Einschreiben oder ganze Paletten für mich und die Nachbarn an. Es hat sich da ein System entwickelt, bei dem ich ein Foto des Gutes oder des Briefes per Messengerdienste (verschiedene Nachbarn, verschiedene Dienste) schicke. Das ist gut für mein Ego, weil sich fast alle freuen. Die gelben Briefe sind nicht so beliebt, aber nicht alles im Leben macht eben Spaß. Der Fixtermin ist dann für das Zeug, was nicht nur angeliefert wird, sondern auch noch persönlicher Betreuung durch den Empfänger bedarf. Dazu zählen Sofas, die gleich aufgebaut werden oder Heizungen, die mit Einbau gekauft wurden. Fixtermine braucht hier auch der Schornsteinfeger oder der Wasserableser.

Am Ende ist es eine Organisationsfrage. Man sollte gut vorbereitet sein und einen Nachbarn haben, der das Paket annimmt. Den Rest kann man dann mit Hilfe von Fixterminen abfrühstücken.

Corona-Special Teil 1: How to Mund-Nasen-Bedeckung

Das Tragen einfacher Mund-Nasen-Bedeckungen (auch „Behelfsmasken“) ist zur Zeit vielerleiorts zu bestimmten Anlässen Pflicht. Wir bei mondscheintomate.de möchten in diesem Blogpost gemeinsam mit ein paar unserer Hofbewohner zeigen, worauf es dabei ankommt:

1. Aus einem (alten) T-Shirt lässt sich problemlos eine Behelfsmaske basteln:

Für eine Bauanleitung aber bitte nicht bei Frau Pferd nachfragen, sondern mal im Internet gucken – dort finden sich gute Anleitungen

2. Statt einer Maske kann man auch ein Tuch oder einen Schal tragen:

So bitte nicht, Herr Pferd: Auch Schal oder Tuch sollten natürlich Mund und Nase… Maul und Nüstern… na wie auch immer, halt die vorhandenen Öffnungen abdecken

3. Sofern es auch bei Euch wieder Küchenrollen zu kaufen gibt: Findige Leute haben auch daraus oder aus Servietten, Gummibändern und einem Tacker eine Einweg-Maske gebaut, die nicht viel kostet und sicher auch für ein paar Minuten Tröpfchen abhalten kann:

So wird das aber nichts, Frau Pferd: Zwar hat sie wieder eine Küchenrolle, aber an Gummibänder und den Tacker hat sie nicht gedacht

4. Kinder vor dem Schuleintritt oder Menschen, die dies aufgrund ärztlich bescheinigter Erkrankungen oder Einschränkungen nicht können, müssen laut der bei uns geltenden Verordnung keine Maske tragen:

So ist es – bei uns – richtig: Mutti trägt eine Maske, Baby noch nicht – bitte informiert Euch aber selbst über die in Eurer Gegend geltenden Regelungen

5. Das Einhalten des richtigen Abstandes ist trotzdem geboten!

Das gilt natürlich nicht in Fällen wie dem von Frau Pferd und ihrem Partner Herrn Pferd: Wer zusammen wohnt, darf natürlich auch weiterhin zusammen am Frühstückstisch sitzen… oder an der Raufe stehen…

In diesem Sinne: Bleibt gesund und fröhlich!

Eure Mondscheintomaten-Mädels und -Hühs

DISCLAIMER: Beim Verfassen dieses Blog-Eintrags samt Fotoshooting kamen natürlich weder Mensch noch Tier zu Schaden – wir hatten nur gemeinsam viel Spaß (natürlich im gebührenden Abstand) und es gab einige Extra-Möhrchen und Leckerlies dafür, dass unsere Ponys den kleinen Spaß so toll mitgemacht haben.