Der neue heiße Scheiß

„Nitril ist voll gut!!“ – „Ja, Lack, Leder, Latex, Gummi, Jute, Stahlbeton und Nitril. Nitril ist jetzt der neue heiße Scheiß!“ – „Wenn uns hier einer hört…“

Kein Problem, Tinki. Uns muss hier niemand hören. Ich weiß, dass wir hier auf dem Dorf sind und niemand mitbekommt, was wir hier für einen Blödsinn reden und machen. Aber ich habe vorgesorgt. Wir sind im Zeitalter der modernen Technologie angekommen: Was früher zwischen Stall und Acker ungehört verhallte oder spätestens am Ortsausgangsschild nicht weitererzählt wurde, kann jetzt für immer im Internet stehen, weil jeder Dulli ’n Blog hat. Oder’n Podcast. Oder beides.

Wir auch. Willkommen auf Mondscheintomate.

Das Brett

Viele Leute sagen, dass man auf dem Dorf weiß, wo welcher frei herumlaufende Hund hingehört oder zu welcher Familie welches Kind gehört. Das ist tatsächlich auch alles richtig, aber neulich erlebte ich eine völlig neue Dimension von „Dorfleben“: Aus vorerst unklaren Gründen lag ein Brett auf der Straße.

Nachdem man aber auf dem Dorf auch weiß, auf welchen Hof welches Brett gehört, konnte ich es wohlbehalten zurück nach Hause bringen.

PS: Mondscheintomate gibt es heute seit genau vier Jahren und es passieren nach wie vor Dinge, die man hier mal zum Besten geben kann… wer hätte das gedacht?

… die zünden einfach dreimal im Jahr was an und dann kommen da alle hin.

Das Thema: Wie man im ländlichen Raum Leute zusammenbringt.

„Also bei uns ist da zum Beispiel unter anderem die Feuerwehr für zuständig… die zünden einfach dreimal im Jahr was an und dann kommen da alle hin.“

Ungläubige Blicke.

„Jaha, einmal zum Osterfeuer, dann zum Herbstfeuer…“

„… und dann zum Tannenbaumverbrennen!“

So sieht’s nämlich aus.

Lapuster, lapuster, im Winter is‘ oftmals duster – oder: Der Sonnenaufgangsweckröddel

Ich hasse kaum etwas so sehr wie den Moment, wenn morgens mein Radiowecker brüllt… besonders schlimm ist es im Herbst und Winter, wenn es stockdunkel ist und man aufgrund irgendwelcher mehr oder weniger wichtigen Pflichten aufstehen muss. Biologisch kann das nicht richtig sein, denn wie viel schöner ist es, im Sommer sanft von den goldenen Strahlen der aufgehenden Sonne geweckt zu werden?

Doch dieses Jahr sollte alles anders sein und die Weichen für die Veränderung sollten gestellt werden, als ich Tinki von meinem Wunsch nach einem Sonnenaufgangswecker erzählte. Wenige Tage später hatte sie ein solches Ding organisiert und ich begann voller Hoffnung auf eine bahnbrechende Wendung in meinem Leben, mich mit dem Ding auseinderzusetzen, was nicht so einfach war:

Die Bedienungsanleitung sagt zwar irgendwie, welcher Knopf wofür zuständig ist – sie sagt aber nicht wirklich, was man nun tun muss, um das Ganze dann auch wie gewollt einzustellen. Da helfen auch keine kleinen beigelegten Aufkleber, die man auf die Knöpfe kleben kann, bis man weiß, welcher Knopf welche Funktion einstellt, das ist einfach anfangs verwirrend, mit ein bisschen Herumprobieren hat man für die Grundfunktionen den Dreh aber schnell heraus.

Ich habe also eingestellt, dass ich nur einen Sonnenaufgang möchte und um welche Uhrzeit… synthetisches Vogelgezwitscher und Meeresrauschen, das wie ein kaputtes Radio klingt, schienen mir genauso wenig verlockend wie das richtige Radio, denn schließlich hatte ich bereits einen Radiowecker. Ich ging ins Bett und verschlief meinen ersten „Sonnenaufgang im Schlafzimmer“ am nächsten Tag prompt.

An dieser Stelle mussten also Spezialisten ran, die sich da auskennen und die Sache objektiv beurteilen können, weil sie täglich den Sonnenaufgang sehen… ich tat also das naheliegendste und schleppte das Ding mit zu den Pferden.

An dieser Stelle ist festzuhalten: Die Knopfzelle zur Speicherung der Weckzeit funktioniert und ich musste bei den Pferden angekommen nicht alles neu einstellen! Wenigstens das…

Der Versuchsaufbau sah nun vor, zu schauen, ob die Pferde irgendwelche Reaktionen zeigen würden… ich baute das Ganze also dort auf, ohne zu wissen, welche Reaktionen ich erwarten könnte. Dass die Pferde generell Reaktionen auf Dinge zeigen, war gewiss: Schließlich war das Abrollen der Kabeltrommel ein Geräusch aus der Hölle, das meinem zugegebenermaßen etwas zartbesaiteten Schimmel ein empörtes Trompeten (wer das noch nie von einem Pferd gehört hat, kann sich nicht vorstellen, dass Pferde solche Geräusche überhaupt zu produzieren imstande sind) entlockte.

Das Spezialisten-Team für Sonnenaufgangs-Fragen beim Test

Der Rest des Versuchs war dann leider nicht mehr so spannend… das Gerät wurde kurz beschnüffelt und dann als Futterbeleuchtung hingenommen, irgendeine Verwirrung ob eines Sonnenaufgangs zu einer unpassenden Tageszeit (und meine Pferde müssen irgendwo Uhren haben, anders kann ich mir nicht erklären, dass das übliche Begrüßungswiehern zunehmend in ein Empörungswiehern umschlägt, je später ich es wage, von der Arbeit zu kommen) war allerdings ganz und gar nicht wahrzunehmen… Versuchsabbruch, da war auch mit meinem Spezialisten-Team absolut nichts rauszuholen.

Meine weiteren Tests mit dem Ding waren auch nicht sonderlich ergiebig… ab und zu fand ich beim Herumprobieren eine wilde Lightshow – falls ich die wiederfinde, versuche ich es vielleicht damit nochmal, während die künstlichen Vögel und das Radio-Meer tatsächlich für mich rausfallen, weil ich bisher keine Funktion gefunden habe, die das Teil samstags und sonntags automatisch abstellt, was mein alter Radiowecker, der noch D-Mark gekostet hat, schon kann und was für mich eigentlich eine unverzichtbare Funktion ist.

Insgesamt nutze ich nun eigentlich nur die Lichtfunktion, die mich aber tatsächlich nicht ein einziges Mal geweckt hat… es ist zwar nett, wenn es morgens hell wird, einen normalen Wecker brauche ich allerdings trotzdem. Ich frage mich, ob das auch so wäre, wenn das Licht heller wäre und den ganzen Raum wirklich hell erleuchten würde – vielleicht installiere ich dafür eine zweite Eskalationsstufe mittels meiner Tageslichtlampe, die einem fast die Netzhaut wegbrennt und einer Zeitschaltuhr.

Halten wir also mehrere Dinge fest: Selten schlägt der technische Fortschritt die Natur, Pferde brauchen keinen Wecker, ich werde mich weiterhin vom Radiowecker des Todes aus dem Schlaf plärren lassen und Kabeltrommeln sind potenziell gefährlich.

Vom Mauerfall vor 33 Jahren und einem sehr langen Trabi

Vor drei Jahren postete ich anlässlich des 30. Jubiläums des Mauerfalls den folgenden Text… heute nun wurde ich darum gebeten, diesen Beitrag öffentlich zu machen. Das werde ich auf einem privaten Social-Media-Profil aus Gründen nicht tun… aber wozu gibt es eigentlich Mondscheintomate? Hier passt der Text schließlich auch hin, und überhaupt passt er bis auf die Tatsache, dass der Mauerfall sich heute schon zum 33. Mal jährt, eigentlich noch viel besser als vor drei Jahren:

30 Jahre Mauerfall – und ein „Ossi“ hat nichts Besseres zu tun, als ein Foto von einem „Ostauto“ zu posten? Ich erzähle Euch was: Dieses Foto wäre ohne die Öffnung der Grenze wohl aus diversen Gründen nie entstanden. Heute vor 30 Jahren war ich mit meiner Familie unterwegs von Ost- nach Westdeutschland – nicht jubelnd und feiernd in Berlin, sondern auf der Fähre, weil wir kurz zuvor geflüchtet sind. Wir waren unterwegs mit nicht viel mehr als dem, was wir am Leib hatten – und ebenfalls mit einem Auto aus DDR-Produktion. Ohne die Öffnung der Grenzen wäre ich also heute wohl nicht mit einem „Ostauto“ auf dem Gebiet der ehemaligen DDR unterwegs gewesen – freiwillig.

Der „Trabi XXL“: „Ostauto“ im Großformat

Das Auto auf dem Foto ist nach der Wende so umgebaut worden, wie es jetzt ist: Im Rahmen eines Sozialprojektes mit Jugendlichen, die sonst keine Perspektive hatten. Dann haben diese jungen Leute es mit ihrem Auto bis ins Guinnessbuch der Rekorde und sogar bis in die zugehörige Fernsehshow nach Bayern geschafft – ob das zu DDR-Zeiten möglich gewesen wäre? Ich denke nicht.

In diesem Sinne: Bitte gebt mit mir gemeinsam auf unsere Demokratie acht! Gebt niemandem die Chance, einen Keil zwischen uns, die hier die besten Chancen haben, friedlich miteinander zu leben, zu treiben! Hört auf mit „Ost“ und „West“, mit „Schwarz“ und „Weiß“ und was weiß ich, was man für Gründe finden kann, andere aus Prinzip scheiße zu finden! Lasst uns einfach miteinander Menschen sein – wir haben noch genug zu tun, wenn wir wenigstens das einigermaßen hinbekommen wollen.

Weiterführende Links:

Zum Trabi XXL des MC LWL

Zum Mauermuseum – Museum Haus am Checkpoint Charlie

Zur Themenseite des NDR zum Mauerfall

Mondscheintomate Podcast Folge 18: Mann, Alter, alles Mist – vom Kreatief, vom Motitief und vom Diskutier

In diesem Podcast aus der Höhle werdet Ihr Geschichten von Berufen und Berufungen sowie eine Ode an die Sozialpädagogik hören – außerdem lernt Ihr Podcarsten kennen. 

Erfahrt außerdem, ob Kaufleute zwangsläufig zählen können und hört uns sowohl bei der Definition eines Loches als auch bei der Vorbereitung des Podcasts mit dem Thema „Wie fülle ich ein Formular aus?“ zu.

Drei Jahre Mondscheintomate: Neuer Podcast und neues Hobby „Bienentante“

Okay – nun poste also auch ich in der Kategorie „Bienen und Co.“… das ist zusammen mit der Tatsache, dass ich hier vor Tinki zum Thema Handarbeit gebloggt habe wohl die zweite Sache, die ich, bevor Mondscheintomate online ging, kategorisch ausgeschlossen hätte, aber Dinge ändern S/Dich:

Drei Jahre nach dem Launch der Seite haben wir nicht nur einen Podcast, was erstaunlich gut funktioniert und gleichermaßen viel Spaß macht, sondern ich habe auch ein neues Hobby… ich bin nämlich Bienentante. Also – die eigentliche Bienentante ist ja Tinki, aber ich bin nun gewissermaßen Patentante für so’ne Holzkiste voller Bienen. Aber der Reihe nach…

Die besagte „Holzkiste voller Bienen“ – noch ohne Bienen, aber im von mir ersonnenen und umgesetzten individuellen „Bee-sign“.

So richtig weiß ich gar nicht, wie das nun genau kam… als ich kurz davor war, hierher zu ziehen, dachte ich jedenfalls kurz daran, die ganze Sache abzublasen, als ich erfahren habe, dass Tinki hier imkert. Versteht mich nicht falsch – Bienen und das Drumherum hielt ich schon immer für eine gute Sache, obwohl ich kein riesiger Fan von Honig bin und eigentlich gerade eher in Richtung vegan tendiere. (Keine Grundsatzdiskussion notwendig: ICH halte das nun einmal auf so vielen Ebenen für eine sinnvolle Sache, aber wenn Ihr das anders seht, macht, was Ihr wollt und mit Eurem Gewissen vereinbaren könnt… nur möchte ich Euer Tier bitte genau so wenig auf meinen Teller geredet bekommen, wie Ihr es Euch von Eurem Teller herunterreden lassen wollt.)

Dass Insekten jedenfalls für unser Überleben und die Existenz der Welt, so, wie wir sie kennen, wichtig sind, war mir zumindest im Hinterkopf natürlich seit meiner Grundschulzeit klar… aber doch bitte nicht in meiner Nähe! Ich habe eine irrationale Aversion gegen Tiere, die fliegen… das fängt bei der Fliege an und hört beim Huhn noch längst nicht auf und reicht von der Vermeidung des direkten Berührens des Tieres bis hin zur blanken Panik… je nach Tierart und / oder Tagesform. Hinzu kommt, dass ich mindestens gegen Wespen auch so allergisch bin, dass das bisweilen nicht so lustig ist… ganz schlechte Voraussetzungen also für eine Kontaktaufnahme meinerseits mit Flug- und Krabbelgetier.

Mein unangenehmstes Erlebnis mit Tinkis Imkerei hatte allerdings mit den Bienen an sich überhaupt nichts zu tun – es waren nämlich einmal massenweise Wespen über irgendwelches Honig-Klebzeug hergefallen, das irgendwo herumlag, was ich milde ausgedrückt relativ beängstigend fand. Ansonsten finde ich es nicht so witzig, wenn so ein Bienenschwarm irgendwo hängt oder gar unterwegs ist und beäuge diese Bienen-Nummer ansonsten am ehesten mit einer Emotion, die man als Interesse beschreiben könnte: So ganz genau weiß ich nicht, was da wie, wann und wo passieren muss in so einem Bienenvolk… das muss ich aber auch gar nicht, denn mein gesundes Halbwissen reicht mir, um das für eine gute Sache zu halten und ab und zu an so’ner Zwei- bis Dreizimmer-Bienen-Wohnung, von denen es hier auf dem Hof schon ein paar gibt, stehenzubleiben und zu schauen und vor allem zu hören. „Es bient!“, äußere ich dann in der Regel zufrieden, und wenn es bient, ist das was Schönes.

Ich rette zum Beispiel auch „Tinkis Haustiere“ vor dem Ertrinken, wenn doch mal eine Biene in der Pferdetränke schwimmt… okay, ich fasse sie dafür nicht an, aber mit ’nem Stöckchen angeln geht. Meist ist das aber gar nicht mehr notwendig, denn in meiner Pferdetränke schwimmt schon ein Stöckchen, das hervorragend als Insekten-Flugzeugträger funktioniert: So ertrinkt nur noch selten mal ein Tierchen und ich muss auch kaum welche aus dem Wasser fischen, und wieder ist allen geholfen.

Wie kam es nun aber zu meiner Bienenvolk-Patenschaft? Ich war wieder einmal vom Idealismus getrieben, während Tinki ihre Bienen gerade kaum noch unterkriegte und sich so neue Kisten mit allem Schnick und Schnack bestellte. Da war die Idee geboren: Könnte ich nicht auch einfach solche Kisten kaufen und Tinki bewirtschaftet die dann? Ich will da ja nicht mal großartig viel Honig von haben, weil mir ein, zwei Gläser im Jahr für meinen Tee ausreichen, aber ab und zu an der „eigenen“ Bienenvilla vorbeigehen wäre doch toll? Also – objektiv betrachtet jetzt auch nicht toller, als an jeder anderen dieser Kisten, aber…

„Klar kannst du das – du kannst die sogar bunt anmalen, wenn du willst!“

Okay – DOCH toller als JEDE andere dieser Kisten! Aber – stört das die Bienen nicht?

„Nönö – manche Imker machen das sogar mit Absicht, damit die Bienen da besser hinfinden!“

Na DANN mal los: Solch eine große Schnittmenge gab es zwischen meinem Interesse und dem von Insekten bisher nur selten… wenn das also nicht die Gelegenheit war?

Und so zeigte Tinki mir ihre Bestellung vom „Bienengedöhns-Versand“, indem sie mich zu einer Unboxing-Aktion einlud, denn Tinki weiß ja auch, wie ich funktioniere… das zeigte sich auch einmal mehr im Verlauf der Aktion: „… und damit das ein bisschen vor Wasser geschützt ist, braucht man noch so’n Blechdach.“ – „DAS ist ja voll langweilig, gibt’s das nicht wenigstens mit Türmchen oder so??“ – „Ein Satteldach kannst sonst auch haben!“

Jaaaa – dann bitte einmal Satteldach mit Kasten und alles!

Das Ergebnis ist irgendwo ziemlich genau in der Mitte zwischen Kunst und Wahnsinn angesiedelt und auf dem Foto weiter oben zu sehen… mittlerweile sind auch die ersten Bienen eingezogen und ich male an den nächsten Kisten, denn schon wieder gibt es auf dem Hof eigentlich mehr Bienen als Platz dafür… eine positive Entwicklung, wie ich finde!

In diesem Sinne: Auf viele weitere Jahre Mondscheintomate mit Podcast, Kunst im weitesten Sinne und hoffentlich auch weiterhin vielen schönen neuen Dingen, von denen wir heute noch gar nichts ahnen.

Mondscheintomate Podcast Folge 17: Von Dorfgeräuschen, Großstadtgerüchen und Schweinezäunen 

Nach dem vorgelagerten Tiergeräusche-Contest, der unsere Zwerchfelle kurzzeitig an ihre Grenzen brachte, erfahrt Ihr in dieser Folge unseres Wissenschafts-Podcasts mehr über Drüsen und über Ziegen, die sich regelmäßig anpullern und lernt, wie viele Gehirnzellen ein Huhn hat und was es mit mehrfarbigem Fell auf sich hat.

Außerdem erzählt Cindy von ihrem Heu-Imperium, von ihrem Garagen-Imperium, von ihrer Heuraufen-Maus, von Tinkis Chloroformer-Hut, davon, wie sich eigentlich Hamburg anriecht und wo sich Hamburgs Pendant zum Bermuda-Dreieck befindet… und von Uwe. 

Hört außerdem zu, wie Tinki von Mäusen aus ihrer Bilderbuchkindheit erzählt und erfahrt, wie die Existenz von Eichenwäldern von Schweinen abhängt – außerdem erzählt Tinki sich’n Witz, den sie erst beim Erzählen selbst versteht und singt mehrfach, während das Niveau unaufhaltsam sinkt.

Mondscheintomate Podcast Folge 16: Entweder Besen oder Luftgewehr – schön, dass wir zurück sind und nicht in der Klapse

In dieser Podcastfolge klären wir zum dritten Mal, warum unser Projekt „Mondscheintomate“ heißt, fragen uns, wie viele Abonnenten eigentlich noch übrig sind und arbeiten unter anderem mittels einer Lesung aus dem Equidenpass hart an dieser Zahl.

Cindy sucht sich, nachdem Tinki ihr spirituelle Eingebungen durch Geister unterstellt, in weiser Voraussicht ihre zukünftige Anstalt schon mal nach rein praktischen Gesichtspunkten aus, während Tinki zumindest dem Anschein nach erstmals in ihrem Leben mit einer Schere arbeitet.

Erfahrt, wie der Hund, dessen bellendes Frauchen Gerüchten zufolge auch einen am Dach hat, im Winter flüssig wird, ob wir den Dreisatz beherrschen, was das Pferd in Tinkis Küche und in Tinkis Bett macht, was wir mit kleinen Paletten und einem Lot vorhaben, wer von uns von wo stammt und an welcher Stelle man wenn es denn sein muss am ehesten ein Pferd anlecken sollte.

Traditionen

Traditionen ändern sich eigentlich nicht merklich… oder doch? Na ja, vereinzelt haben wir sie neu geschaffen, aber weggefallen sind sie eigentlich immer nur durch größere Ereignisse und dann – zumindest bei mir – eigentlich nie freiwillig.

Diese ganze Pandemie-Sache ist eines dieser Ereignisse: So habe ich letztes Jahr nach Jahren mal wieder Weihnachten nahezu vollständig wegfallen lassen und auch Silvester fielen die netteren Dinge aus und ich habe nur auf die Pferde aufgepasst. Das war nun beides nicht so schlimm und mit ein bisschen Vernunft und rationalem Abwägen meine eigene logische Schlussfolgerung aus der Situation – somit war das für mich völlig in Ordnung und ich war einfach froh, nach dem Urlaub gesund und ohne schlechtes Gewissen oder Sorge vorm Ergebnis des dienstlich vorgeschriebenen Coronatests wieder arbeiten gehen zu können.

Anders ist es mit dem Osterfeuer: Zwar gehe ich nicht mehr zum dazugehörigen Dorffest, weil ich einsehe, dass das während einer Pandemie vielleicht nicht so schlau ist und von hier aus mal eben für zwei Stunden nach Hamburg eiern, um Osterfeuer in Blankenese zu gucken, ist die eine Sache, während mitten in der Nacht wieder nach Hause fahren eine ganz andere ist, also fällt auch das flach.

So ein kleines Feuer zu machen und sich da mit ’nem Bier oder der Gitarre oder auch einfach so dranzusetzen ist aber einfach umzusetzen und kann nicht schaden – erstrecht nicht, weil Osterfeuer die bösen Geister vertreiben sollen und wenn ich gerade irgendetwas nicht gebrauchen kann, sind das auch noch böse Geister.

In diesem Sinne: Schöne Feiertage Euch allen und haltet an Euren Traditionen fest, wenn sie Euch wichtig sind!

Okay – es ist ein sehr kleines Feuer, aber immerhin!