Gesalzen

„Übrigens ist das weiße Zeug auf den Autos tatsächlich noch Salz.“ – „Wie haste das denn jetzt rausgefunden??“
Vielleicht habe ich an meiner Autotür geleckt, vielleicht auch nicht. Wer weiß das schon so genau? Es gibt Geheimnisse auf dieser Welt, die niemals jemand aufdecken wird.

Dieses Fahrzeug darf auch bei schlechtem Wetter raus.

Die Urkundenverleihung

„… und dann verleihen wir Ihnen noch die Urkunde.“
„Aber ich will die dann behalten!“
„Was?“
„Da steht mein Name drauf, was sollte irgendjemand anderes überhaupt mit dem Ding anfangen?“
„Öhm…“
„Ich will die nicht nur verliehen haben – wenn, dann muss das schon meine sein dann!“
„…“

Wie man Leute in den Wahnsinn treibt zieht, Teil 248.

Baustellenampel on tour

Wenn man in Mecklenburg-Vorpommern eine Baustellenampel in die Schaufel vom Radlader stellt und damit langsam losfährt, fahren alle Autofahrer langsam hinter der roten Ampel her. Im Grunde war das der moderne Rattenfänger von Hameln, nur nicht in Hameln… und er hatte keine Flöte, sondern besagte Baustellenampel, die den Job der Flöte allerdings offensichtlich leidlich erfüllte.

Ich kann doch nicht die einzige sein, die das lustig findet?

Wer steht denn da?

Neulich – neulich waren wir unterwegs und Cindy war allein zu Hause. Na – nicht ganz allein. Sie hatte die Hunde und die Ponys um sich herum. Da kam ein Anruf von ihr: Da steht einer auf dem Hof.

Die Dinge passieren tatsächlich noch. Da gibt es keine WhatsApp, keine SMS und nicht einmal ein Anruf. Da steht plötzlich jemand auf dem Hof. Und da so ein Hof nur vielleicht eine Klingel hat, die mit ein bisschen Glück den Hofhund dazu animiert zu bellen, steht man auf dem Hof. Die Eingangstür ist selbstverständlich verschlossen. Doch man kann ja mal hinten gucken gehen. Der Hof ist groß, da ist der Inhaber mitunter schwer zu finden.

Menschen, die ohne Ankündigung auf dem Hof stehen, werden immer seltener. Die Alten beklagen manchmal, dass sie keinen Besuch bekommen. Und die Jüngeren mögen keine Überraschungsbesuche machen oder erhalten. Mit der modernen Technik in der Hosentasche ist man überall erreichbar. Da braucht es nicht einmal mehr einen Klingelknopf. Ich hatte auch schon mal den Hinweis, dass ich die Klingel gar nicht verwenden brauche. Sie wäre abgeschaltet. Geklingelt wird heutzutage mit einem Anruf auf dem Smartphone.

Irgendwie war es manchmal auch ganz schön, wenn jemand auf dem Hof stand. Es sei denn die wollten einem eine Religion erklären, oder ein Zeitungsabo verkaufen. Heutzutage ist eigentlich nur noch der Postbote ein Überraschungsgast, wenn man vorher die Uhrzeit der geplanten Paketübergabe nicht getrackt hat.

Nur die Besitzer von Hofhunden – die hatten schon immer keinen Besuch.

Der neue heiße Scheiß

„Nitril ist voll gut!!“ – „Ja, Lack, Leder, Latex, Gummi, Jute, Stahlbeton und Nitril. Nitril ist jetzt der neue heiße Scheiß!“ – „Wenn uns hier einer hört…“

Kein Problem, Tinki. Uns muss hier niemand hören. Ich weiß, dass wir hier auf dem Dorf sind und niemand mitbekommt, was wir hier für einen Blödsinn reden und machen. Aber ich habe vorgesorgt. Wir sind im Zeitalter der modernen Technologie angekommen: Was früher zwischen Stall und Acker ungehört verhallte oder spätestens am Ortsausgangsschild nicht weitererzählt wurde, kann jetzt für immer im Internet stehen, weil jeder Dulli ’n Blog hat. Oder’n Podcast. Oder beides.

Wir auch. Willkommen auf Mondscheintomate.

Das Brett

Viele Leute sagen, dass man auf dem Dorf weiß, wo welcher frei herumlaufende Hund hingehört oder zu welcher Familie welches Kind gehört. Das ist tatsächlich auch alles richtig, aber neulich erlebte ich eine völlig neue Dimension von „Dorfleben“: Aus vorerst unklaren Gründen lag ein Brett auf der Straße.

Nachdem man aber auf dem Dorf auch weiß, auf welchen Hof welches Brett gehört, konnte ich es wohlbehalten zurück nach Hause bringen.

PS: Mondscheintomate gibt es heute seit genau vier Jahren und es passieren nach wie vor Dinge, die man hier mal zum Besten geben kann… wer hätte das gedacht?

… die zünden einfach dreimal im Jahr was an und dann kommen da alle hin.

Das Thema: Wie man im ländlichen Raum Leute zusammenbringt.

„Also bei uns ist da zum Beispiel unter anderem die Feuerwehr für zuständig… die zünden einfach dreimal im Jahr was an und dann kommen da alle hin.“

Ungläubige Blicke.

„Jaha, einmal zum Osterfeuer, dann zum Herbstfeuer…“

„… und dann zum Tannenbaumverbrennen!“

So sieht’s nämlich aus.