Tinki verzinnt sich in dieser Folge ein wenig die Rinne und erzählt unter anderem von Partys und vom Ordner, in dem sie ihre Zecken abheftet, während ich von der Uhrenzahnbürste und von Knöpfen mit wenig Funktion berichte – willkommen also in unserem Wimmelbild zum Hören!
Autor: Cindy
Mondscheintomate Podcast Folge 3: Skandal im Dorf? Ist nach der Käsekuchen-Kontroverse alles vorbei?
Vor dem möglichen verfrühten Aus dieses Podcasts lachen wir noch in 80% dieser Folge durchgehend, außerdem klären wir, dass Igel keine Äpfel fressen und hatten sogar sehr kurz einen Podgast. Na wenn das nichts ist?
Der Waschbeckenstöpsel
Nachdem ich mich trotz meines Akademikerdaseins zu blöd für das soziale Netzwerk mit der Zeichenbeschränkung und dem Vogel fühle, es aber wiederum Dinge gibt, die eigentlich keinen „richtigen“ Blogpost wert, aber trotzdem zu schade zum Vergessen sind: Herzlich willkommen in der neuen Kategorie „kurzgebloggt“!
Was mich konkret zu der Tat mit der neuen Kategorie trieb? Wie sie bereits selbst erwähnte, rezensiert Tinki ja mit Hingabe irgendwelche Produkte, die es online käuflich zu erwerben gibt. Bisweilen spielen sich dazu zumindest in meinem Kopf groteske Szenen ab… neulich zum Beispiel bot Tinki mir in diesem Zusammenhang einen Waschbeckenstöpsel an.
Im Ernst – was willste dazu denn für ’ne Bewertung schreiben?
„Der Stöpsel stöpselt ganz hervorragend – im Grunde dichtet er nicht viel schlechter, als Johann Wolfgang von Goethe. Auch optisch ist dieser Ausbund ostasiatischer Qualitätsproduktion ein Gedicht!
Meine Bewertung lautet: 100 Sterne mit Glitzer! Gerne wieder!“
Ich weiß ja nicht…
Mondscheintomate Podcast Folge 2: Warum wir einen Podcast machen und ob der Dackel in der Autowerkstatt arbeitet
Die Frage, die sich immer wieder stellt und von der wir in Folge 1 irgendwie nicht auf die Kette gekriegt haben, sie zu beantworten: Warum machen wir das eigentlich?
Neben der Auflösung des Geheimnisses um die Mondscheintomate, Schilderungen der Träume von Awards und der Klärung, was der Dackel mit der Autowerkstatt zu tun hat, haben wir also in dieser Folge noch einmal versucht, zu erklären, warum wir denn nun eigentlich einen Podcast machen. Ob es uns gelungen ist? Nun ja… hört selbst!
Mondscheintomate Podcast Folge 1: Wir stellen uns vor (jedenfalls ein bisschen)
Endlich ist es soweit: Unsere erste Mondscheintomate Podcast-Folge ist online!
Für diese Folge hatten wir uns vorgenommen, uns Euch vorzustellen… ich glaube, ich kann an dieser Stelle vorwegnehmen, dass das so mittelgut funktioniert hat. Zumindest aber haben wir „einen vom Pferd erzählt“ und vielleicht erfahrt Ihr ja, welche Herausforderungen solch ein Podcast mit sich bringt, wie groß wir sind oder „wie alt unser Alter ist“?
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Anhören!
Übrigens freuen wir uns natürlich, wenn Ihr den YouTube-Kanal von Mondscheintomate abonniert – das verhindert auch in Zukunft, dass Ihr unseren Quality-Content verpasst. 😀
Unser Podcast-Intro ist online!
Okay… das ging unerwartet schnell jetzt: Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus… unser Podcast-Intro ist endlich online!
Dann kann es ja eigentlich höchstens noch Äonen dauern, bis der erste „richtige“ Podcast an den Start geht. Ihr dürft gespannt sein – wir sind es auch!
10 Gegenargumente zu Gegenargumenten zum Gendern
Liebe Lesende,
das hier ist kein Feminismus-Blog. Das wird es auch nicht werden, aber ich muss mich jetzt echt mal zu einer Sache äußern: Zum Gendern.
Offensichtlich ist das in meiner Social-Media-Bubble gerade ein Thema oder die Algorithmen bringen das Thema mit irgendwas in Verbindung, was ich sonst so mache („wer veganes Sushi mag, interessiert sich auch fürs Gendern“), also dachte ich, ich blogge mal drüber – dann kann ich immer, wenn das Thema aufkommt, einfach diesen Blogpost verlinken. Okay – wahrscheinlich werde ich das nicht tun, aber immerhin könnte ich, und so ist das alles dann zumindest mal gesagt.
Ich habe in den letzten Tagen und Wochen Argumente gesammelt, die ich so oder so ähnlich (nein, ich habe nichts dazugedichtet, aber zum Teil habe ich Argumente mit demselben Inhalt zusammengefasst und frauenverachtenden, sexistischen Scheiß weggelassen, denn dem will ich nicht einmal in diesem Kontext eine Bühne bieten) gegen das Gendern gelesen oder gehört habe. Zum Teil sind es „Argumente“, die diese Bezeichnung aus meiner Sicht eigentlich gar nicht verdienen – trotzdem werden sie immer wieder angeführt und ich habe mir mal die Mühe gemacht, die Gegenargumente dazu zusammenzufassen.
Here we go:
1. „Das steht aber nicht im Duden, da gibt es keine festen Regeln zu!“
Ja – um so besser! Da kannste Dir sogar aussuchen, wie Du das umsetzt! Es gibt da so viele schöne Möglichkeiten, und egal, welche Du nutzt oder ob Du das wie ich vom Kontext abhängig machst, zeigst Du schon mal, dass Du Dir da’n Kopp drum gemacht hast.
2. „Ich würde lieber ‚…innen und …er‘ schreiben – aber dann meckern ja wieder ‚die diversen‘ und deshalb lasse ich es ganz!“
Kann man so machen – ist halt dann auch nicht anders, als wenn Du sagst, ich habe keinen Kaffee, sondern nur Wasser und deshalb trinke ich das dann lieber auch gleich aus der Kloschüssel.
Mal im Ernst: Wenn Du z. B. eine Transperson triffst, frag doch einfach nach, wie diese Person angesprochen werden möchte – das sind Menschen, die im Allgemeinen sprechen und Euch das sagen können! Meiner Erfahrung nach tun sie das übrigens zum Teil sogar ohne, dass man nachfragen muss, wenn man mit seiner Ausdrucksweise schon gezeigt hat, dass man sich zumindest Mühe gibt, es richtig zu machen… also zeig doch zumindest, dass Du irgendwie woke bist, was das Thema angeht und dass Du Dich damit auseinandergesetzt hast.
3. „Aber Frauen sind ja mitgemeint!“
Es geht echt nicht darum, wer „mitgemeint“ ist – es geht überhaupt nicht um Dich oder um Deine Sicht oder darum, wen oder was Du meinst. Sobald Du etwas sagst, hast Du nur noch bedingt Einfluss darauf, wie das bei der Person Dir gegenüber ankommt. Es ist schon bei eindeutig erscheinender Formulierung von x Faktoren, die nicht bei Dir liegen, abhängig und zum Teil Glückssache, ob Dein Gegenüber Dich so versteht, wie Du es gemeint hast (check doch dazu mal das Vier-Seiten-Modell von Friedemann Schulz von Thun aus #Psychologie). Erwarte also besser nicht, dass irgendjemand (im Zweifelsfall sogar noch jemand Fremdes, der also Dich auch gar nicht einschätzen kann oder weiß, wie Du Dinge sonst so meinst, wie Deine Ansichten und Werte sind, wie Du sozialisiert bist und was Du für ein Umfeld hast etc.) irgendetwas richtig versteht, was Du gar nicht gesagt, sondern nur gemeint hast – das ist im Grunde zum Scheitern verurteilt.
4. „Ich fühle mich auch mit angesprochen, wenn…“
Das kannst Du – und wenn Du Dich mit der männlichen Form mit angesprochen fühlst, dann ist das okay und wenn Du von Dir selbst in der männlichen Form sprichst, ist das unabhängig von Deiner Geschlechtszugehörigkeit auch okay. Ich war selbst so – eine mehr oder weniger junge Frau, die eine wissenschaftliche Arbeit geschrieben (jau, sowas kann ich auch – ich hab nämlich studiert um damit die Welt zu retten… jetzt mache ich gar nix mit meinem krassen Studium – Büro ist ja auch ganz nett, wenn Weltretten gerade nicht drin ist) und im Vorwort formuliert hat, dass sie aufs Gendern verzichtet, weil sich schließlich jeder so wie sie selbst angesprochen fühlen kann. Das Ding ging so durch, ich war sogar eine Zeit lang irgendwie stolz auf den Move – das bin ich heute nicht mehr und würde das so auch nicht mehr machen.
Ich habe nämlich zwischenzeitlich etwas verstanden, nämlich, dass es beim Gendern nicht um mich geht oder um Leute, die so sind wie ich. Es geht um Bilder, die Sprache in die Köpfe von Menschen zeichnet. Ich versuche das mal an einem Beispiel zu erklären und fange einen Satz an mit: „Mechaniker lernen in der Ausbildung…“
Und? Was stellt Ihr Euch da vor? Welches Bild malt das in Euren Kopf? Ich hab da jetzt nicht empirisch zu geforscht, aber ich würde behaupten, dass die wenigsten Leute sich Mechaniker mit ’nem Zopf vorgestellt haben, die schon ein Kind geboren haben. Solange man nun diese Stereotypen zum Thema „typisch männlich – typisch weiblich“ auch durch die Sprache immer weiter füttert, wird sich daran nichts ändern.
5. „Für manche Wörter gibt es aber nur eine männliche Form!“
Okay – ehrlich gesagt fällt mir gerade auf Anhieb nicht eins ein, aber das Ganze kann man aus meiner Sicht genauso halten, wie beim ersten Zitat: Werd doch mal kreativ! Ich kann Dir dabei eins versprechen – Konrad Duden steht nicht mit dem nach ihm benannten Buch hinter Dir, um Dich damit zu erschlagen, weil Du ein neues Wort erfunden hast (aber wenn es so wäre und er hätte die neueste Auflage in seinen Händen, würde ich mich in vielen Fällen zu wetten trauen, dass Dein soeben „erfundenes“ Wort schon drin steht – wir hatten es neulich mit „Gästin“).
6. „Aber manchmal will ich wirklich nur Männer ansprechen!“
Okay, mir fallen jetzt so für meine Lebensrealität gerade nur sehr wenige Situationen ein, in denen das Geschlecht meines Gegenübers für mich eine Rolle spielt, aber wenn das bei Dir anders ist, dann stell Dich doch nicht absichtlich blöd: Niemand würde einen Mann ernsthaft mit einer weiblichen Bezeichnung ansprechen wollen (andersherum ist das übrigens anders, falls Du es bis hierhin nicht gemerkt haben solltest), also wo ist der Punkt, Männer mit der männlichen Form anzusprechen? Ja, auch ich würde einen Brief an eine Gruppe, die ausschließlich aus Männern besteht, nicht mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ beginnen… mit „Sehr geehrte Herren“ allerdings auch nicht, weil ich das weird fände, aber mir würde da schon eine Lösung einfallen und ich bin sicher, Dir auch.
7. „Mit dem Gendern sollen ja alle Geschlechter angesprochen werden. Ich glaube aber, es gibt nur Männer und Frauen!“
Mal im Ernst: Es kommt nicht darauf an, was Du glaubst… wenn Du glaubst, die Erde ist flach und quadratisch, ist das trotzdem nicht so, nur, weil Du das glaubst oder es so haben willst, denn Dein Glaube ist nicht in der Lage, Realitäten zu verändern (und hoffentlich hab ich jetzt nicht durch irgendeinen dummen Zufall solche Flatearth-Leute am Ar$$$).
Das Ding ist ja außerdem: Wir haben 2021 – Du durftest zwar aufgrund der Pandemiesituation mancherorts zeitweise nicht in den Baumarkt, aber davon abgesehen darfst Du viele gute Sachen – zum Beispiel sein und denken, was Du willst. Wenn Du jetzt also denken willst, dass es nur zwei Geschlechter gibt, dann kannst Du das ja denken, aber gleichzeitig gibt es Transpersonen und sogar Leute, die sich keinem Geschlecht eindeutig zuordnen (lassen). Akzeptier das. Das ist Realität, denn es ist ja unabhängig von dem, was Du glaubst, einfach da. Ach, und begegne den Leuten gefälligst mit dem Mindestmaß an Respekt, mit dem man eigentlich jedem Menschen zu begegnen hat (eigentlich ist das ja selbstverständlich, aber ich hatte das ungute Gefühl, dass ich das an dieser Stelle nochmal erwähnen sollte).
8. „Wir haben viel wichtigere Probleme!“
Das haben wir ganz bestimmt, aber kein einziges dieser anderen Probleme wird kleiner, weil Du nicht genderst.
9. „Du machst das bestimmt auch nicht immer richtig!“
Stimmt. Bestimmt habe ich es nicht einmal in diesem Blogpost durchgehend richtig gemacht, aber, hey, ich versuche es… das ist mehr als „Ich kann aber nicht…“ und „Ich weiß aber nicht…“ und „Ich will aber nicht…“ – und Perfektion kann aus meiner Sicht auch von keinem Menschen erwartet werden (übrigens auch unabhängig vom Geschlecht).
Und 10. – wohl am häufigsten gehört und gelesen: „Aber das verhunzt / verkompliziert die Sprache!“
Erstens: Das liegt an Dir, wie Du das Ganze umsetzt. Es gibt da je nachdem, was man ausdrücken will und wie der Satz konstruiert ist, aus meiner Sicht schönere und weniger schöne Möglichkeiten, und wie schon ziemlich am Anfang geschrieben kannst Du Dir aussuchen, wie Du das machst.
Wie wäre es zum Beispiel mal mit einer geschlechtsneutralen Form? Wirkt weird und konstruiert? Wirklich? Sind Euch meine „lieben Lesenden“ vom Anfang aufgefallen? Nicht? Doch, aber nicht negativ? Dann kann es so schlimm nicht sein, und wer auch an der Stelle noch behauptet, das sei aufgrund der Lesbarkeit nicht drin, hat aus meiner Sicht eher ein Problem mit dem Lesen als mit der geschlechtersensiblen Formulierung.
Zweitens: Ich bin mir sehr sicher, dass das Ganze nicht von Dauer ist. Ich finde auch nicht alle Lösungen gut oder immer praktikabel, aber ich nutze wenigstens die bekannten Möglichkeiten, um die Zeit zu überbrücken, bis sich eine ideale Lösung gefunden hat. Ich bin mir nämlich sicher, dass wir das alles irgendwann nicht mehr machen müssen, weil entweder jemand eine bessere Lösung gefunden hat, die sich dann einfach etabliert oder weil sich die Sprache so gewandelt hat, dass die intuitiv gebrauchte Formulierung eine geschlechtsneutrale ist. Eine dritte Möglichkeit gibt es ja auch noch: Die Bilder in unseren Köpfen und die Vorurteile, die wir haben, haben sich so gewandelt, dass mein Beispiel weiter oben mit den Mechanikern nicht mehr funktioniert. Okay – es ist unwahrscheinlich, dass ich das noch erlebe, aber fest wünschen kann ich es mir ja.
Fernsehen
Noch immer werde ich dafür von vielen Leuten angeschaut, wie ein Alien, aber ich sage es jetzt auch hier mal: Ich besitze keinen Fernseher.
Das ist zwar schon seit etwa zwei Jahrzehnten so (wenngleich ich hier oder da mal in Haushalten gewohnt oder mehr oder weniger gewohnt habe, in denen es solch ein Gerät gab), aber mittlerweile ist doch die Zeit des Fernsehers und des Fernsehens echt vorbei?
Come on – ich bin zwar glaube ich ein klein wenig früh geboren, um noch als „digital native“ zu gelten, aber was kann denn bitte Euer Fernseher, was mein Laptop oder mein Telefon oder sogar beide nicht können? Ist das überhaupt echt noch’n Ding, sich zu von einem Sender festgelegten Zeiten festgelegte Inhalte anzugucken?
Mir geht es ja gar nicht so sehr um das Gerät an sich – die Vorteile eines großen Bildschirms bei so On-Demand-Video-Geschichten ist mir durchaus bewusst, wenngleich für mich der Nachteil, womöglich mit solch einem Ungetüm umziehen zu müssen, überwiegt. Aber so richtig fernsehen so mit Fernsehsender und Fernsehprogramm und Werbung und so – macht das echt noch irgendwer in Zeiten von zahlreichen Video- und Streamingplattformen im Netz? Ich meine – welchen Vorteil hat denn das?
Also – abgesehen von der sozialen Komponente, die es mit sich bringt, wenn man sich Montags auf der Arbeit über den Tatort unterhält und alle mitreden können (ich auch, weil ich den Weg zur Mediathek ganz alleine finde, ich bin nämlich schon groß), was ich aber auch seit Jahren nicht erlebt habe.
Ist das also heute echt kein Thema mehr? Oder kriege ich das nur nicht mehr mit, weil mich auf das „Dingens-Camp“ und das „Irgendwas-Haus“ genau wie auf „Sing irgendwelches Zeug“ oder „Dein Skandal in unserer Show“ niemand mehr anspricht, weil es auch keinen Sinn macht, mit einer Kuh darüber zu diskutieren, wie man zum Mars fliegt?
Ich weiß es nicht… eins weiß ich aber ganz genau: Ich hatte meinen ersten eigenen Fernseher, als ich noch in der Grundschule war und hatte von da an eigentlich so viel und so lange ich mochte freien Zugang zu einer extrem großen Auswahl an Fernsehprogrammen (zum Teil inklusive so Bezahl-Zeug mit extra Sportkanälen, Doku-Kanälen etc. – was ich als Content heute noch immer mag und ab und zu schaue… jetzt halt aber online) und ich bin froh, damit heute nix mehr zu tun zu haben: Diese ganzen Internet-Kisten sind eigentlich jede für sich Zeittotschlag-Maschine genug, und darum höre ich jetzt für heute auf zu bloggen und lege das Gerät hier weg… obwohl? Vielleicht schaue ich auch einfach kurz noch ein Video oder auch zwei…
Zen – oder: Die Kunst, (s)einen Podcast zu prokrastinieren (Achtung! Jubiläums-Beitrag!)
Pro·kras·ti·na·ti·on, die: Die Fähigkeit, nicht auffe Kette zu kriegen, was eigentlich ganz einfach sein könnte… so oder so ähnlich könnte es im Lexikon stehen, wenn sich jemand dazu hätte aufraffen können, es hineinzuschreiben.
Und genau so oder so ähnlich laufen hier ja einige Dinge… zum Beispiel die Sache mit dem Podcast: Dafür habe ich ja sogar schon den Podcastomaten besorgt… ein Gerät, um mobil nahezu alles aufnehmen zu können, was sich akustisch wahrnehmen lässt (so zumindest die Theorie), damit ich nicht für jede popelige Aktion, bei der nur’n Büschen Ton aufgenommen werden soll, den Laptop über’n Hof schlurren muss. Theoretisch geht das also alles – praktisch isses noch nicht passiert, vornehmlich aufgrund von Gründen.
Die Sache ist ja – es wäre mit einer Aufnahme nicht getan… wie ich uns kenne, müsste man (also ich) die Hälfte unseres Gelabers (ebenfalls aufgrund von Gründen) rausschneiden und ich habe theoretisch sowohl Software als auch Hardware, die in solchen Dingen krass performen könnte, aber leider selten so richtig gut abliefert, weil Hard- und Software auf dem Mistkasten üblicherweise nur widerwillig zusammenarbeiten (übrigens noch ein Grund, den Laptop nicht über’n Hof zu schlurren… ich habe nur ein Nervenkostüm und das ist schon jetzt eher „Modell der Tod“ anstatt „Modell Mönch“, wenn wir schon von Kostümen reden).
Um besagten Mistkasten also genau wie mein Seelenheil davor zu bewahren, ernsthaften Schaden zu nehmen, habe ich bisher also lieber noch gar nicht angefangen… außerdem hatten Tinki und ich auch noch nicht die Muße, überhaupt mal anzufangen, was in meinem Fall auch daran liegt, dass ich eigentlich gern erstmal ein Intro für den Podcast hätte.
Dieses Intro wiederum ist noch nicht da, weil ich das wenn, dann quasi perfekt, mindestens aber ziemlich gut machen will, und wenngleich die Ideen eigentlich da sind, habe ich aktuell schon x Punkte im Kopf, an denen es wahrscheinlich spätestens scheitern würde. Also – vielleicht… vielleicht auch nicht, aber um das herauszufinden, müsste man sich all diesen Dingen stellen, an denen man scheitern könnte, und an irgendeinem tut man es ja bestimmt… wozu also überhaupt anfangen?
Allerdings ist genau der Teil wohl auch der schönste an „Mondscheintomate“: Alles kann, nichts muss. Absolut gar nichts muss.
Als Tinki vor ziemlich genau zwei Jahren fragte, was sie denn hier nun tun dürfe oder solle und was nicht, gab es glaube ich nur ein Ausschlusskriterium für mich: Es sollte keine „Werbung“ hier geben, weil alles, was auch nur den Anschein erweckt, dass man Geld damit verdienen könnte, sofort etlichen Verpflichtungen und Reglementierungen unterliegt… und Verpflichtungen und Reglementierungen habe ich in jeglicher Form und Art nun wahrlich schon genug in meinem Leben.
Und so ist Mondscheintomate nun die konventionslose Insel, (m)ein Ruhepol, die Stelle, wo Yin und Yang aufeinandertreffen… und oft genug habe ich mich in den letzten zwei Jahren ganz bewusst genau hierher verzogen… für ein paar Minuten zum „einmal Luftholen“ oder für ein paar Stunden, um mal über nichts Anderes nachzudenken… im Grunde ist das ganze Projekt auf seine eigene Art und Weise also fast ein bisschen meditativ.
Für die einen ist das jetzt wahrscheinlich erstaunlich „zen“ und irgendwie beneidenswert – für die anderen wird es irgendwas zwischen faul und bedauernswert sein. Aber warum das Ganze überhaupt bewerten? Es ist, wie es ist… und in zwei Jahren Mondscheintomate hat sich ja sonst so einiges getan, was ich immer schon mal tun wollte: Ich hab‘ mir’n bunten Puschel in die Haare gefärbt, ich bin ein bisschen veganer geworden (nicht komplett, aber Hafermilch im Kaffee macht den sinnfreien Move der warmen Tasse in der Hand zur vollwertigen und vor allem warmen Mahlzeit), ich habe Tinkis „schwarzen Teufel“ bezwungen (bevor hier Gerüchte entstehen: der wiehert – und egal, ob vorne Äpfel reinkommen oder was anderes, es fallen hinten Äpfel wieder raus), ich habe fast’n ordentlichen Schreibtischstuhl, damit man hier auch mal vernünftig was reißen könnte (wenn ich es denn mal auffe Kette kriegen würde, bei dem Büromöbelhöker meiner Wahl, die immerhin bereits getroffen ist, anzufragen wegen der Geschichten, an denen da für mich noch Fragezeichen stehen – da waren sie wieder, meine drei Probleme, aber erstmal warte ich ja auch schon seit Wochen auf die Lieferung meines Steh-Sitz-verstell-mich-Schreibtisches… der ist immerhin schon bestellt) und ich kann jetzt außerdem echt gut mit Tomaten.
Nicht zuletzt wohl auch mit Mondscheintomaten.
In diesem Sinne: Alles Gute zum zweiten Geburtstag, liebe Mondscheintomate!
Die Geschichte, die das Schneidebrett erzählte oder: Von den Jahresringen des Holzkochlöffels
Ich habe mir jetzt schon x mal erklären lassen, warum so’n Holz-Kochlöffel und’n Schneidebrett aus Holz eigentlich nicht unhygienisch sind, aber ich verrate Euch jetzt mal was: Kriege ich im Restaurant so’n richtig geiles, frisch ge- und möglicherweise überbackenes Brot oder gar ’ne Pizza auf so’nem Holzbrett serviert, isses im Grunde vorbei.
Ich meine – ich kann das essen, ich weiß auch, dass mein Körper da problemlos mit klarkommt, wenn daran überhaupt irgendwas unhygienisch sein sollte und, hell – meine bislang einzige Lebensmittelvergiftung habe ich mir geholt, als ich in ’ner relativ nobel aussehenden Bude von ’nem Teller gegessen habe… trotzdem erzählt das Brett mit seinen Schnitten und Kratzern, mit der verfärbten Stelle (lag da gerade mein Stück Käse oder war das schon vorher so??) und mit den losen Holzfasern am Rand mir eine Geschichte, die ich insbesondere beim Essen nicht hören will – vor allem nicht von meinem Geschirr.
Auch so’n Holz-Kochlöffel ist schlimm – ich besitze genau einen und hab den noch nie benutzt, wenngleich ich das in anderer Leute Küchen gut akzeptieren und auch damit kochen kann, aber wenn ich so’n Holz-Pfannenwender sehe, der sich unten schon wellt und bei dem ich mich frage, ob die Risse sich wohl unter Zuhilfenahme von zum Beispiel einem Rührei in der Pfanne eigentlich selbst reparieren, muss mir der Besitzer des Pfannenwenders schon sehr sympathisch sein, damit ich das nicht zumindest kurz seltsam finde. Ob in professionellen Küchen mit sowas gewirtschaftet wird, habe ich mich bisher nicht zu recherchieren getraut – zu unkommod ist mir der Gedanke an sich bildende Jahresringe aus Tomatensauce und Ochsenschwanzsuppe.
Ich habe schon ein bisschen Angst vor etwaigen Kommentaren zu diesem Blogpost, aber kann mich da echt keiner verstehen? Ich meine – selbst, wenn das nicht unhygienisch ist mit dem Holz-Gedöhns, aber hat nicht so’n Edelstahl-Löffel frisch aus dem Geschirrspüler schon optisch ’ne ganz andere Ästhetik?
Vielleicht bin ich da ja wirklich etwas seltsam, aber ich möchte diesen Blogpost mit einem sinngemäßen Zitat meines Psychologie-Profs abschließen, der mir im Rahmen meines Studiums sowohl fachlich als auch für mein sonstiges Leben vieles mitgab: „Die eine oder andere Neurose dürfen Sie ruhig auch selbst haben – solange Sie keinen Leidensdruck empfinden, ist das völlig in Ordnung und nicht gleich behandlungsbedürftig!“
Na dann…